- 23. August 2021
- Veröffentlicht durch: Harald Belzer
- Kategorien: Allgemein, News
Acht von zehn Unternehmen haben aktuell Materialengpässe und leiden unter steigenden Kosten.
Betroffen sind Unternehmen aller Branchen und Größenklassen, so dass dies voraussichtlich die Konjunktur beeinträchtigen wird.
Das zeigt eine aktuelle DIHK-Auswertung von fast 3.000 deutschen Unternehmen im In- und Ausland.
DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier sagt dazu:
“Rohstoffmangel und Lieferkettenprobleme treffen die deutsche Wirtschaft in ihrer ganzen Breite. Die aktuelle Entwicklung kann den wirtschaftlichen Erholungsprozess nach der Krise merklich erschweren. Möglicherweise wird das Vorkrisenniveau beim Bruttoinlandsprodukt daher erst Mitte 2022 erreicht.
Die Engpässe entstehen demnach in den Lieferketten wegen fehlender Produktions- und Transportkapazitäten bei gleichzeitig wachsender Nachfrage zu bedienen. Knapp seien Container. Und weil weniger Menschen fliegen, gebe es auch weniger Möglichkeiten, Waren im Frachtraum von Passagiermaschinen zu befördern. Gleichzeitig führten Corona-Beschränkungen zu Produktionsausfällen. Die Frachter-Havarie im Suezkanal im März verschärfte die Lage zusätzlich monatelang”.
Zu spüren bekommen die Firmen die Engpässe und steigenden Preise insbesondere bei den direkten Vorprodukten Stahl, Aluminium, Kupfer und Holz. Verpackungen sind durch alle Branchen hinweg ebenfalls Mangelware, ebenso Elektronikkomponenten. In der Fahrzeugindustrie fehlen massiv Halbleiter. Der Einzelhandel berichtet von Engpässen bei Textilien.
Als Folge der Lieferengpässe haben derzeit 88 % der Unternehmen mit höheren Einkaufspreisen für ihre Produkte und Dienstleistungen zu kämpfen.
Dazu ergänzt DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier:
“Wenn eine anziehende Nachfrage in vielen Weltregionen auf nicht ausreichende Produktions- und Transportkapazitäten, etwa aufgrund von Corona-Beschränkungen trifft, steigen die Preise. Das belastet zunehmend die weltweite Konjunktur und die internationalen Geschäfte unserer Unternehmen.
Nur knapp ein Fünftel der Unternehmen rechnet daher bis zum Jahreswechsel mit einer Verbesserung. Mehr als die Hälfte von ihnen erwarten erst im kommenden Jahr eine Aufhellung der Lage“.
Der Lichtblick:
Der Außenhandelsverband Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V. erwartet gleichwohl weiter ein Exportplus von 13 % in diesem Jahr. Anton Börner, Präsident des Bundesverbandes prognostizierte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur
“Wir bleiben bei unserer Prognose für das Gesamtjahr, auch wenn es zahlreiche Unsicherheiten gibt“.